Chronik

Die Geschichte von Baustert reicht urkundlich bis in das neunte Jahrhundert zurück. Im Jahre 893 bestätigt König Arnulf der Trierer Abtei St. Maximin Besitzungen in Bustatt. Die sprachliche Überlieferung des Ortsnamens, der 1140 Buchstatt heißt, lässt kaum einen Zweifel an einer frühen Ausbausiedlung der Karolinger­zeit, die wohl vom Prümtal ausgegangen ist.

Im Jahre 978 setzt die Abtei ihren Besitz in Buestedi - 12 Hufen und die basilica genannte Kirche - in einem Vertrag mit einem gewissen Udo und dessen Frau Gisela ein, nach deren Tod er an die Abtei St. Maximin zurück­fallen sollte. Hier liegt also die erste Erwähnung einer Kirche in Baustert vor.

Auf eine von der Trierer Abtei in dem ihr zugefallenen Ausbaugebiet errichtete Eigenkirche weist das Patrozinium des Abteipatrons St. Maximin wohl eindeutig hin. Ob die Kirche von Anfang an mit allen Pfarrechten - (d. h. auch mit dem Zehnt­recht) - ausgestattet oder ursprünglich dem Bezirk einer älteren Mutterkirche eingegliedert war und erst im Laufe der Zeit die volle Selbstständigkeit erhielt, kann aufgrund der erhaltenen Quellen nicht entschieden werden.

Der Maximiner Besitz ist zuletzt für das Jahr 1140 bezeugt. Das Urbar (Lager­buch, Güterbuch) erwähnt ihn zu Anfang des 13. Jahrhunderts nicht mehr, nennt aber die Kirche als Lehen an die Herren von Bettingen.

Wie die erste Kirche ausgesehen hat, lässt sich leider nicht mehr feststellen. Ansichten, Beschreibungen, auch Reste fehlen.

Im Visitationsbericht von 1570 werden lediglich 3 Altäre und 3 Kelche aufge­führt. Auch die der hl. Anna geweihte Kapelle der Filiale Huderschit (Hütter­scheid) wird hier genannt. Außer Hütterscheid gehören zum Pfarrbezirk die Siedlungen Brimingen, Feilsdorf, Mülbach und Olsdorf. Hisel kommt 1806 zu Baustert.

Im Jahre 1790 wird die Pfarrkirche von den Decimatoren (Zehntherren) neu gebaut. Der Chorraum der alten Kirche wird beibehalten und als Sakristei verwendet. Neben St. Maximinus als erstem Pfarrpatron werden der hl. Valentin und der hl. Pankratius als weitere Patrone verehrt. Auf einer alten Ansichtskarte ist diese Kirche als einfaches Langhaus mit einem Dachreiter als Glockenturm zu erkennen. Eine genaue Beschreibung über Baustil und Innenausstattung kann nicht gegeben werden. Wohl gibt es Forschungen jüngeren Datums, die das wertvolle Antependium des Hochaltares der Pfarr­kirche in Ittel - Darstellung des Luxemburger Gnadenbildes - unserer Kirche von vor 1790 zuordnen. Da die Kirche von Ittel 1791 neu gebaut wird, liegt die Vermutung nahe, dass die Zehntherren von Baustert das Kunstwerk ver­äußerten.

In den Jahren 1964/65, in der Amtszeit ihres Pfarrers Ernst Meffert, entschloß sich die Pfarrgemeinde, sie bis auf den Kirchturm abzureißen und durch ein modernes, größeres Gotteshaus zu ersetzen. Architekt Geimer, Trier wurde mit der Planung beauftragt.

Am Fest der Apostel Petrus und Paulus 1966 fand die Grundsteinlegung statt. Schon ein Jahr später - am 6. 7. 1967 - wurde zum erstenmal das hl. Messopfer von der Gemeinde in der neuen Kirche gefeiert.
Im Jahre 1901 wurde unsere Pfarrkirche nach den Plänen von Architekt Prof. Kleesattel, Düsseldorf nach Osten durch neue Querschiffe und ein neues Chor erweitert. Auch der heute noch stehende stattliche Glockenturm wurde damals gebaut. Die Kirche war im neuromanischen Baustil aufgeführt. Am 27. 6. 1903 wurde sie durch Bischof Michael Felix Korum konsekriert. Diese Kirche wurde in den letzten Monaten des zweiten Weltkrieges durch Beschuss stark beschä­digt.
Am 19. 8. 1973 fand die Konsekration der Kirche St. Maximin und des Altares durch Weihbischof Carl Schmidt statt. In das Reliquiengrab wurde eine Re­liquie des hl. Bekenners Simeon eingeschlossen, ebenso eine Reliquie aus dem alten Altar, deren Herkunft unbekannt ist.

Und so stellt sich dem Besucher die Kirche heute dar: Der Chorraum ist be­tont einfach gehalten. Der Altar trägt an seiner Stirnseite ein Relief aus der früheren Kirche. Es stammt aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts und zeigt die Grablegung Christi. Ober dem Altar befindet sich ein Hängekreuz mit Korpus, eine Treibarbeit aus Bronze und Silber, geschmückt mit Halbedel­steinen. Die Tabernakelstele ist aus Sandstein gehauen und mit Trauben­ornamenten umrankt. Hängekreuz, Stele, Ambo und Leuchter sind Arbeiten aus den Kunstwerkstätten Ars Liturgica Maria Laach. Die Front über der Em­pore beherrscht ein farbiges Fenster mit der Darstellung des Jüngsten Ge­richtes. Der Entwurf dazu sowie zu den Seitenfenstern mit den alttestament­lichen Motiven: Wasser aus dem Felsen und Manna vom Himmel stammen von H. Kurz aus Neunkirchen. Ausgeführt wurden sie von der Firma Kaschen­bach, Trier. im Vorraum der Kirche hat ein Friedhofskreuz von Holz aus dem 18. Jahrhundert seinen Platz gefunden. Der fast lebensgroße, derbe Kruzifixus vor dem schweren Kreuz ist von eindrucksvoller Wirkung. Anstelle des alten Harmoniums steht seit Mitte der 70er Jahre auf der Empore eine elektrische Orgel.

Im Laufe der Zeit war die Pfarrgemeinde immer wieder bereit, ihr Gotteshaus und den Gottesdienst würdig zu gestalten.

Mögen die Treue zur Kirche und der Geist der Operbereitschaft nie erlahmen. (entnommen aus "1000 Jahre Kirche Baustert")